Wer durch Wien spaziert, fühlt sie, diese Dichte an Klang. Eine Dichte, die bis heute nachwirkt und die Generationen von Komponisten herausgefordert, beflügelt und erfüllt hat. Das für sein stilistisches Bewusstsein gerühmte Merel Quartett spielt an diesem Abend zwei Wiener Werke, die unterschiedlicher kaum sein können, jedoch den gleichen Hintergrund haben: Schuberts spätes, dichtes und fast sinfonisches „Rosamunde“-Quartett ist ein Nachhall auf das romantische Bühnenwerk gleichen Namens. Und Schönbergs als „Streichquartett“ bezeichnetes frühes Opus 10, das ein Geheimnis trägt, nämlich eine zusätzliche Singstimme, die die international gefeierte Sopranistin Ruth Ziesak übernehmen wird.