Folgende Konzerte der Saison 2019 / 2020 haben bereits stattgefunden:
Fr, 11.10.2019
20 Uhr
Aris Quartett plus
Die neue Saison der Bruchsaler Schlosskonzerte wird eröffnet mit dem jungen Aris Quartett aus Frankfurt, das nach ersten Preisen bei renommierten Wettbewerben alle Voraussetzungen mit sich bringt, in die internationale Hautevolee der Streichquartette vorzustoßen. Die beiden Geigerinnen Anna Katharina Wildermuth und Noëmi Zipperling, der Bratscher Caspar Vinzens und der Cellist Lukas Sieber beeindrucken dabei das Publikum sowohl durch ihre künstlerische Exzellenz wie ihre musikalische Leidenschaft und Emotionalität.
Neben virtuosen russischen Impressionen, dem farbenreich-expressiven Qartettsatz B-Dur von Tschaikowsky und dem emotional-sarkastischen Streichquartett Nr. 9 von Schostakowitsch, präsentieren die „Rising Stars“ nach der Pause eines der großen Meisterwerke der deutschen Romantik: das berühmte Klarinettenquintett h-Moll op. 115 von Johannes Brahms, das mit seiner himmelwärts gerichteten Energie ein unvergleichliches Unikat im großen Kosmos der Kammermusik darstellt.
Hierbei wird das Aris Quartet von dem gleichfalls phänomenalen Thorsten Johanns begleitet, der u.a. als Soloklarinettist bei den New Yorker Philharmonikern musiziert.
Mit Riesenschritten geht die Musikwelt dem 250. Geburtstag von Beethoven entgegen, so dass wir ihm gerne einmal einen ganzen Abend widmen. Neben bekannten Werken dieses revolutionären Meisters der Instrumentalmusik werden wir mit dem Stück „TrioKonversation“ von Johannes X. Schachtner hören, wie sich Beethoven aus heutiger Sicht erleben lässt. Der zeitgenössische Komponist reflektiert hierbei eine frühe Menuett-Skizze Beethovens aus Bonner Zeiten und führt sie zu
spannenden Metamorphosen. Dieses Werk erfährt im Rahmen unserer Konzertreihe seine Uraufführung.
Das Phaeton Piano Trio vereint mit dem Geiger Friedemann Eichhorn, dem Cellisten Peter Hörr und dem Pianisten Florian Uhlig Künstler von internationalem Rang zu einem herausragenden Klaviertrio der aktuellen Kammermusikszene.
Pheaton Piano Trio Friedemann Eichhorn (Violine) Peter Hörr (Violoncello) Florian Uhlig (Klavier)
Ludwig van Beethoven Klaviertrio B-Dur op. 11 („Gassenhauer“) Ludwig van Beethoven Klaviertrio D-Dur op. 70/1 („Geistertrio“) Johannes X. Schachtner TrioKonversation (Uraufführung) Ludwig van Beethoven Variationen über „Ich bin des Schneiders Kakadu“ op. 121a
„Navidad con los ministriles“ ist der Titel einer musikalischen Reise durch das weihnachtliche Europa der Renaissance: Weihnachten also einmal mit Musik historischer Stadtpfeifer, die ebenso gern schwungvolle wie besinnliche Lieder und Weisen zum Fest der Geburt Christi aufspielen.
Die von der Oboistin und Schalmei-Spezialistin Katharina Bäuml geleitete und international besetzte Capella de la Torre
belebt dabei in einzigartiger Weise Musik des 14. bis 17. Jahrhunderts und führt uns in diesem adventlichen Programm in weitem geographischem Bogen von Schweden bis Spanien.
Der Philosophie des auf historischen Instrumenten spielenden Ensembles zufolge werden diese in hohem Maße flexibel und virtuos eingesetzt und sind mit der bei unserem Konzert zu hörenden wundervollen Stimme der amerikanischen Sopranistin Margaret Hunter ideal kombinierbar.
Capella de la Torre Hildegard Wippermann, Pommer Regina Hahnke, Dulzian Falko Munkwitz, Posaune Peter A. Bauer, Percussion Martina Fiedler, Orgel Katharina Bäuml, Schalmei und Leitung und Margaret Hunter, Sopran
1992 in Los Angeles geboren, begann Kit Armstrong als „Wunderkind“ bereits fünfjährig mit dem Komponieren und erhielt kurz darauf seinen ersten Klavierunterricht. Im Alter von 13 Jahren lernt er die Pianistenlegende Alfred Brendel kennen, der ihn seither als Lehrer und Mentor stark geprägt hat und ihm ein „Verständnis der großen Klavierliteratur als eine Einheit von Gefühl und Verstand, Frische und Verfeinerung“ attestiert. Die einzigartige Beziehung zwischen Armstrong und Brendel wurde in dem Film des britischen Regisseurs Mark Kidel „Set the Piano Stool on Fire“ festgehalten.
Heute jettet Kit Armstrong um die Welt, spielt in den renommiertesten Konzertsälen und fasziniert das Publikum mit seiner außergewöhnlichen Vielseitigkeit und auf höchstem künstlerischen Niveau nicht nur am Klavier, sondern auch an der Orgel, am Dirigentenpult oder als gefragter Komponist.
Das hoch virtuose und außergewöhnliche Programm seines Bruchsaler Rezitals stellt er unter den Leitgedanken „1720-1820: Aufklärung - Offenheit und Esoterik“.
Kit Armstrong (Klavier)
Joseph Haydn Fantasie C-Dur (Capriccio) Hob XVII:4 Carl Philipp Emanuel Bach Freie Fantasie fis-Moll Wq 67 Wolfgang Amadeus Mozart Klaviersonate A-Dur KV 331 Johann Sebastian Bach Die Kunst der Fuge (Auswahl) BWV 1080 Wolfgang Amadeus Mozart Fantasie f-Moll KV 608 Ludwig van Beethoven Klaviersonate E-Dur op. 109
Beim alle drei Jahre in Banff vor der malerischen Bergkulisse der kanadischen Rocky Mountains stattfindenden weltweit renommierten Streichquartettwettbewerb wurden im September 2019 zum ersten Mal zwei erste Preise vergeben: sie gingen an das Marmen Quartet aus London und das Viano String Quartet aus Los Angeles.
Die im Siegerpreis enthaltenen Konzerte der ersten Europatournee 2020 in bedeutende Konzertsäle wurden zwischen den beiden Preisträgern aufgeteilt, so dass das Marmen Quartet zu den Bruchsaler Schlosskonzerten kommen wird.
Das 2013 am Royal College of Music in London gegründete und dort auch ansässige Streichquartett gilt als einer der interessantesten jungen Vertreter der internationalen Kammermusikszene und wurde bereits in den letzten Jahren mehrfach Preisträger bedeutender Wettbewerbe. So hat es auch in diesem Jahr neben dem ersten Preis beim Banff Wettbewerb den Bordeaux International String Quartet Competition 2019 gewonnen.
Für sein Debüt in unserer Kammermusikreihe wird das Quartett mit Johannes Marmen und Ricky Gore (Violinen), Bryony Gibson-Cornish (Viola) sowie Steffan Morris (Violoncello) Werke von Haydn, Ligeti und Mendelssohn auswählen.
Mit ihrem Klavierpartner Julian Riem definiere die 28-Jährige Münchner Cellistin Raphaela Gromes „das instrumentale Duettieren auf ihre Weise neu“, schwärmte die Wiener Presse und lobt deren Kammermusik „auf symbiotische Art“.
Das seit 2012 bestehende Duo zeichnet sich aus durch einen leidenschaftlicher Zugang zur Musik und ein gegenseitig intuitives Verstehen, so dass auch in technisch anspruchvollsten Passagen das Miteinander spürbar und das gemeinsame Durchleben der musikalischen Entwicklung eines Werkes erlebbar wird.
Nach Bruchsal kommen die beiden Duo-Partner nicht nur mit dem Adagio und Allegro von Robert Schumann sowie der 2. Cellosonate von Felix Mendelssohn Bartholdy, sondern haben nach vier Liedern aus op. 10 und op. 27 von Richard Strauss auch noch dessen Sonate F-Dur op.6 im Gepäck, die sie in der Urfassung spielen werden:
„Also meine Sonate hat außerordentlich gefallen, sie wurde kolossal applaudiert, von allen Seiten wurde mir gratuliert“, schrieb der 17-jährige Richard Strauss damals stolz seinen Eltern.
In der Van Baerlestraat in Amsterdam befindet sich sowohl die Musikhochschule, an der die Geigerin Maria Milstein, der Cellist Gideon den Herder und der Pianist Hannes Minaar studierten und ihr Trio gründeten, wie auch das berühmte Concertgebouw, bis heute das musikalische Zuhause der drei jungen Musiker. Bereits vielfach – u.a. auch mit dem Preis des Internationalen ARD-Musikwettbewerbs – ausgezeichnet, zählt
das Van Baerle Trio inzwischen zu einem der führenden Klaviertrios des europäischen Konzertlebens. Sowohl Hannes Minaar (2017) wie auch Maria Milstein (2018) wurden mit dem begehrten Holländischen Musikpreis geehrt.
Bei seinem Bruchsaler Debut stellt sich das Ensemble mit drei absoluten Perlen der klassischen Literatur vor.
Van Baerle Trio Maria Milstein (Violine) Gideon den Herder (Violoncello) Hannes Minaar (Klavier)
Joseph Haydn Klaviertrio Es-Dur Hob. XV:30 Johannes Brahms Klaviertrio Nr. 3 c-Moll op. 101 Ludwig van Beethoven Klaviertrio B-Dur op. 97 „Erzherzogtrio“
„A Night at the Theatre“ nennen die hoch dekorierten Musiker des dänisch-lettischen Ensembles ihr Konzertprogramm, das wir diesmal für unseren traditionell etwas „unkonventionellen“ Saisonabschluss ausgesucht haben. Markenzeichen des derzeit sicher innovativsten Bläserquintetts Europas ist dabei vor allem auch die außergewöhnliche Art seiner Bühnenpräsenz. Ganz ohne Notenständer und Stühle entsteht Platz für ausgeklügelte Choreografien, die der Musik ein theatralisches Element zur Seite stellen.
Durch Schritte, Bewegungen und Formationen werden musikalische Strukturen visualisiert und die Rollenverteilungen der Instrumente sichtbar.
In diesem kurzweiligen und inspirierenden Programm sind u.a. Lieblingsstücke von Ligeti, Mozart, Strawinsky und Liszt umrahmt von Bühnen- und Filmmusiken Schostakowitschs, so dass wir mit süffigem Bläserwohlklang und szenischem Humor verzaubert in die Sommerpause gehen.